Einen Star hat SPUREN erwartet – und ist einer aufrichtigen, tief berührenden Persönlichkeit begegnet: Snatam Kaur, eine Frau, die lebt, was sie singt.
Sie ist ein Star. Wenn sie singt, lauschen ihr Hunderte, ja Tausende. Ihr letztes Konzert in der Schweiz dauerte über drei Stunden, die Leute haben mit ihr gesungen, haben eifrig mit ihr geübt, als sie von der Bühne aus Kundalini-Yoga anleitete, und das begeisterte Publikum wollte sie fast nicht ziehen lassen. Ihre CDs erreichen Spitzenplätze auf den Bestenlisten; wer zum ersten Mal ihre Stimme hört, ist verzaubert, obwohl kaum jemand den Inhalt der exotischen Anrufungen versteht, die sie aus einer wenig bekannten Tradition Indiens intoniert.
Als Snatam Kaur am Morgen vor dem Konzert den Raum betritt, in dem wir zum Interview verabredet sind, wirkt sie zunächst einmal unscheinbar. Eine kleine, grazile Frau, die sich zurückhält und leise Platz nimmt, ohne Raum für sich zu beanspruchen. Zur Beantwortung der Fragen nimmt sie sich Zeit. Nicht weil die 44-jährige Amerikanerin damit beschäftigt wäre, die zu ihrem Image passenden Aussagen zu finden, sondern weil sie nach innen hört, um die richtige Antwort zu finden. Die des Herzens. Aus Kom
Auf dem Weg zu einer Kultur der Kooperation
Zeigen sich in der biologischen Evolution Muster, die uns bei der Bewältigung der globalen Krisen helfen können? Die Evolutionsbiologin Elisabet Sahtouris ist überzeugt davon und geht noch einen Schritt weiter: Vielleicht sind diese Herausforderungen genau das, was wir brauchen, um als Menschheit in unserer Entwicklung einen Schritt weiterzugehen.
Von Elisabet Sahtouris
Die Menschheit entwickelt sich, wie alle anderen Lebensformen auf der Erde vor und mit uns. Evolution verläuft für den Menschen wie für alle anderen Arten weder vorhersehbar linear noch ausschließlich darwinistisch. In den fast vier Milliarden Jahren evolutionärer Erfahrung der Erde zeigen sich wiederkehrende Muster, die uns Hoffnung, Inspiration und wertvolle Einsichten geben können – inmitten des nie dagewesenen Zusammenfließens dramatischer Krisen, in denen wir Menschen uns recht plötzlich wiederfinden. Read More →
Hafiz – Ein persischer Dichter, der nach 700 Jahren die Herzen westlicher Leser berührt
von Divya Doris Schang
1995 begann mit Coleman Barks neuen Übertragungen des Dichters Rumi der Siegeszug dieses Sufimystikers in den USA und machte ihn binnen kurzem zum beliebtesten Dichter Amerikas. Der Divan des persische Dichter Hafiz, der nur hundert Jahre nach Rumi gelebt hat, ist in Persien interessanterweise populärer als Rumi. Er findet sich auf nahezu jedem Bücherregal neben dem Koran und sein Ruhm verbreitete sich bereits zu Lebzeiten bis nach Indien, Kaschmir, Byzanz, Kleinasien und China. Hafiz hatte im Westen zwar bereits Goethe und Emerson im 19.Jh. zutiefst inspiriert – Goethe nannte ihn seinen „Zwilling“ – , doch waren seine Übersetzungen hierzulande oft eher akademischen Kreisen und Liebhabern bekannt. Dies änderte sich zumindest in Amerika, als Daniel Ladinsky, inspiriert durch die Nachfolge Meher Babas, 1996 begann, frei von einer englischen Textgrundlage ausgehend die Essenz und Inspiration dieses beliebten Dichters in einer zeitgemäßen Sprache neu einzufangen. Zwischen 2011 und 2013 erschien eine Auswahl dieser zärtlich-kühnen Poesie endlich in deutscher Sprache: „Ich hörte Gott lachen“ im Arbor Verlag sowie „Mein Herz im Spiegel Deiner Augen“ und „Die leuchtenden Worte meines Geliebten“ im Theseus Verlag. Das Ensemble „Goldhauch“ zeigt künstlerische Performances mit Hafiz-Gedichten, Musik und Tanz und lässt sich für Seminare, Tagungen, Festivals, Konferenzen, Eröffnungsfeiern und Feste engagieren (www.goldhauch.de).
Meine Arbeit in meiner göttlichen Werkstatt
Besteht darin,
Die Wahrheit zu zeichnen,
Damit das Bild Gottes immer getreuer wird,
Und die grausamen Mauern einzureißen,
Die dich von der Zärtlichkeit des Feuers trennen.
Hafiz lebte von 1320 bis 1389 in Schiraz im Süden des heutigen Iran. Er erhielt den Namen Shams-du-din Muhammad und später nannte man ihn Hafiz („der etwas im Gedächtnis bewahrt), ein Titel, der jemandem verliehen wird, der den Koran auswendig beherrscht.
Sein Vater, ein Kohlehändler, starb, als Hafiz noch ein Jugendlicher war, und hinterließ die Familie in armen Verhältnissen. So arbeitete Hafiz zunächst bei einem Tuchhändler und dann bei einem Bäcker und besuchte abends die Schule. Er meisterte das koranische Recht, die Theologie, Grammatik, Mathematik und Astronomie sowie die Kalligraphie und war ebenso mit den Werken der großen persischen Dichter vertraut.
Von Sabrina Gundert
Folgen wir unserem eigenen Herzensweg, werden immer wieder Ängsten und Zweifeln begegnen. Gerade gestern sagte mir jemand, er habe die Angst aus seinem Leben verband, denn nur so sei es möglich, dem eigenen Weg wirklich zu folgen. Ich bin jedoch sicher, es gibt noch einen anderen, sanfteren Weg, geht es doch nicht primär darum, keine Angst mehr zu haben, sondern trotz Angst weiterzugehen. Das ist Mut.
Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich in den vergangenen Jahren – seit ich freiberuflich arbeite und damit meinem Herzensweg folge – schon unglaubliche Angst hatte. Angst zu scheitern, zu versagen, nicht gut genug zu sein. Angst, nicht genug Geld zu verdienen, keine neuen Ideen mehr zu haben. Angst vor dem Leben als solches, die meist vor allem auf einer Verstrickung in zig unrealistische Gedanken basierte.
Aus Angst wird Freude
Dabei fiel mir auf, dass das Überleben der Angst stets davon abhängig war, dass ich eine bestimmte Art von Gedanken aufrechterhielt. Möglichst gefährlich, groß und angsteinflößend mussten sie sein. Kam jedoch ein freudiges Telefonat, eine nette Begegnung, ein Lachen oder auch nur ein positiver Gedanke der ewig negativen Litanei des kleinen (und manchmal sehr großen) Griesgrams in meinem Kopf in die Quere, war es schnell vorbei mit der Angst. Zack – war die Leitung unterbrochen und ich von der Angst in die Freude gekommen.
Umgekehrt funktioniert das natürlich auch, doch auch hier reicht meist schon ein kleiner Spaziergang durch den Wald und schon hat sie sich wieder aufgelöst, die Angst, zwischen dem Beobachten von Vögeln, dem Genießen der Sonne auf der Haut oder dem Rascheln der Blätter auf dem Waldboden.
Lange war es nicht viel mehr als eine Ahnung, heute wird die Sache greifbarer: Unsere Zukunft liegt in der Verbindung von Bewusstsein und Zelle.
Von Martin Frischknecht
Als ich zum ersten Mal davon hörte, winkte ich gleich ab. Das ist bei mir so etwas wie ein professioneller Reflex. Er hat sich im Verlaufe meiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit esoterischen Themen herausgebildet. Ich höre zu, lese, nehme auf, und zugleich denkt es in mir: «Ach ja, muss es denn gleich wieder so eine hochfahrende Behauptung sein? Danke, aber nicht mit mir.» Innerlich winke ich ab, und damit schütze ich mich vor der Überflutung durch irgendein modisches Heilsversprechen, das morgen schon wieder vergessen und durch eine neue Verheissung verdrängt sein wird.
«Zellbewusstsein», das klingt doch wieder ganz nach einem solchen hochtrabenden Irrläufer. Da gibt es Leute, die von sich behaupten, durch positive Gedanken oder durch die Verbindung zu einer überirdischen Instanz ihre DNA umbauen zu können, und daneben fast bescheidener auch solche, die sich mit ihren Zellen verständigen, um diese in einen optimalen Gesundheitszustand zu bringen und – wenn schon, denn schon – ihre Zellen als Sprungbrett auf die nächste Stufe der Evolution verwenden. Als wäre es nicht bereits eine prima Errungenschaft, wenn wir uns mit dem Rüstzeug, das uns derzeit zur Verfügung steht, auf der Stufe, auf der wir uns befinden, ein wenig sinnvoller und in dem Sinne erleuchteter verhalten würden. Aber nein, die Veränderung soll von ganz innen kommen, sie soll dort ihren Anfang nehmen, wo wir auf tiefster Ebene lebendig sind, was sich jedem Begreifen durch unseren Verstand jedoch entzieht. Read More →